EVA's GESCHICHTE

Fakten

Geboren: im März 1980

Beruf: stellv. Werbeleiterin FOCUS in München

www:medialine.de/helft-eva

Studienabschlüsse: Dipl.-Betriebswirtin, Wirtschaftsmediatorin

Leidenschaften: Reiten, Volleyball, Snowboarden, Segeln, Kochen, Schlemmen, Lesen, Reisen, Kulturen, Kunst, Coaching/Mediation, Freunde und LEBEN.

Meine Krankheitsgeschichte

Ich habe schon viele schöne Momente in meinem Leben erlebt, aber auch schon einige schwierige Situationen meistern müssen. Bemerkt habe ich meine Krankheit Ende 2002.

 

Und so fing es an…

Während eines Auslandssemesters in Spanien bemerkte ich eine Schwellung an meinem rechten Auge. Zurück in Deutschland stellte sich Anfang 2003 heraus, dass es sich um einen Tumor handelte, der operiert werden musste. Die Operation verlief gut. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich positiv gestimmt, war fit und fühlte mich gesund. Fünf Tage später kam jedoch die Nachricht, dass der Tumor bösartig und hochagressiv war. SCHOCK – PANIK. „Sie haben ein hoch malignes Non-Hodgkin-Lymphom. Wir müssen eine Chemotherapie starten.“ Meine erste Reaktion war, „ich mache gerade mein Diplom, das geht jetzt nicht!“ Doch dann schaute mich mein Professor ernst an und sagte:“Es tut mir leid, hier geht es um Leben und Tod, vergessen Sie jetzt Ihr Diplom.“  

 

Die Chemotherapie in der Klinik dauerte von Juni bis Ende August. Eine harte Zeit, doch dann habe ich mich schnell berappelt und ab Oktober 2003 konnte ich weiter studieren. Ich lebte mich im neuen Jahrgang sofort ein und lernte viele liebe Menschen kennen. Kurz vor meinem Diplom im September 2004 habe ich mich um meinen Traumjob bei FOCUS beworben und, wer hätte das gedacht, trotz Studiumsunterbrechung wurde ich genommen - ich war unglaublich glücklich und dankbar.

Ende 2004: das zweite Mal

Ende 2004 bemerkte ich am Auge ein kleines Pünktchen. „Nicht verrückt machen, das ist schon nichts.“ Relativ unbeschwert machte ich eine Kernspintomographie. Bis mich der Arzt in sein Sprechzimmer bat. „Ich sehe hier etwas. Bitte setzten Sie sich mit Ihrem betreuenden Professor in Verbindung, es sieht nach einem Rückschlag aus.“ PANIK – das kann doch nicht wahr sein! Entgegen aller Erwartungen waren meine Blutwerte gut – wie beim ersten Mal. Nur war da dieser Schatten auf dem MRT und das Pünktchen am Auge wuchs. Vorerst machte ich einfach weiter, verdrängte, doch nachdem der Tumor wieder stark gewachsen war, musste ich eine lokale Bestrahlung durchführen lassen - der Tumor verschwand.

 

Ein paar Wochen später, wieder am Arbeiten bei FOCUS, bemerkte ich jedoch erneut einen Knoten, diesmal unterhalb vom Ohr. Entsetzen – Angst. Freunde beruhigten mich, „das kann viele Ursachen haben“ und ich machte wie geplant Urlaub auf Sardinien. Dort bemerkte ich jedoch weitere Schwellungen im Gesicht. Meine Ärzte waren auch ratlos – diese Ausprägung der Krankheit war ihnen nicht bekannt. Durch einen guten Freund meiner Eltern bekam ich Kontakt zu einem Onkologen in der Kinderklinik in Ulm, ihm kamen meine Symptome bekannt vor, die Krankheit habe eine kindliche Ausprägung, ihm sei solch ein Verlauf mit guten Blutwerten bekannt. Ob ich wollte oder nicht, ich musste aufhören zu arbeiten und mich wieder einer Chemotherapie unterziehen, es gab keine andere Chance. Die zweite Chemotherapie…und wieder verlor ich meine Haare, es war mir übel und und und.

 

Seit März 2007 arbeite ich wieder mit meinen lieben Kollegen bei FOCUS, sie haben mich immer unglaublich unterstützt – DANKE – das gibt so viel Kraft! Die Krankheit war komplett geheilt und auch alle Ärzte haben sich mit mir gefreut. Ich habe mich relativ schnell erholt und wurde wieder so fit wie vor der Krankheit, habe meinen Traum vom Reiten wahr gemacht, war Snowboarden, Volleyballspielen, Reisen…
2008 habe ich sogar neben dem Job noch ein Studium der Wirtschaftsmediation absolviert. Kerngesund und glücklich habe ich das Leben mit vielen lieben Menschen in vollen Zügen genossen.

Heute

Auf eine grandiose Australienreise folgte im April 2009 eine routinemäßige Nachuntersuchung. „Warum muss ich dort eigentlich noch hin?“, fragte ich mich noch auf der Fahrt dorthin. Doch die Blutwerte waren leider nicht gut, ein Virus aus Australien wurde vermutet. Viele Wochen später, nachdem die Blutwerte nicht besser geworden waren, gab eine Knochenmarkpunktion zunächst Entwarnung. Das finale Ergebnis zwei Wochen später zeigte jedoch die schreckliche Diagnose: Myelodysplastisches Syndrom. Mein Knochenmark ist beschädigt, vermutlich durch die vorangegangenen Therapien ausgelöst. Meine Stammzellen funktionieren nicht mehr richtig, deshalb werden die Blutwerte kontinuierlich schlechter und ich kann keinen Sport mehr machen und kann nur noch mit Blutkonserven und langfristig mit einer Knochenmarktransplantation überleben. Diese Nachricht war und ist ein großer Schock für mich - und meine Lieben.

„Kann ich nicht einfach gesund sein? Warum?“  Doch diese Fragen bringen nichts. Lange habe ich mich gegen eine Knochenmarktransplantation gewehrt, da ich vor diesem brutalen und gefährlichen Eingriff Angst habe. Ich habe gekämpft, gehofft und alle Selbstheilungskräfte aktiviert, um ohne diesen Eingriff gesund zu werden. Doch heute, ein halbes Jahr später, hat sich die Situation leider weiter verschlechtert. Jetzt muss ich der Realität ins Auge schauen…und ich weiß: ICH WILL LEBEN!!! Das Ziel der Knochenmarktransplantation ist, wieder ganz gesund zu werden, mit meiner Familie, meiner Patentochter, meinen lieben Freunden und FOCUS-Kollegen das Leben zu genießen.


ICH HABE DIE CHANCE ZU KÄMPFEN, ALSO KÄMPFE ICH!